Die Hure Babylon 1: Serial Teil 1 (German Edition) by Ulf Schiewe

Die Hure Babylon 1: Serial Teil 1 (German Edition) by Ulf Schiewe

Autor:Ulf Schiewe [Schiewe, Ulf]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426429259
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2014-09-25T22:00:00+00:00


Neugierig, wie es weitergeht?

Teil 2 von "Die Hure Babylon" ist überall im Online-Buchhandel erhältlich.

Anhang

Anmerkungen des Autors

Gerade in unserer Zeit steht der Mittlere Osten im Brennpunkt der Konflikte religiöser oder ethnischer Natur. Eine Region, die seit Tausenden von Jahren nicht zur Ruhe kommt. Daran ist auch die christliche Welt nicht unbeteiligt. Die Zeit der Kreuzzüge hat tiefe Spuren hinterlassen, die bis heute nicht verwunden sind. Noch immer nennen die Menschen uns aus dem Westen franj, also Franken, denn das fränkische Element überwog in der Eroberung der Kreuzfahrerstaaten. Für viele sind wir im Westen immer noch die Kreuzritter.

Die Berührung zwischen Ost und West führte aber auch zur kulturellen Bereicherung des Westens und zur Wiederentdeckung der antiken Schriften, deren Übersetzung aus dem Arabischen die spätere Renaissance einleitete. So hat auch bei uns die Epoche der Kriege ums Heilige Land immer noch eine entscheidende geschichtliche Bedeutung.

Fünfzig Jahre nach dem Ersten Kreuzzug hatte sich in Europa die Begeisterung für die Eroberungen in Outremer gelegt. Höchstens Abenteurer oder Söhne ohne Erbe brachen auf, um dort ihr Glück zu suchen. Kein Fürst war bereit, in größere Unternehmungen zu investieren. Die Wege der Pilger waren dank der neugegründeten Ritterorden offen und einigermaßen gesichert, so dass kein dringender Bedarf zu bestehen schien.

Die Einwanderung neuer Siedler aus dem Westen war jedoch weit unter den Erwartungen geblieben, und die christlichen Fürstentümer in Outremer litten unter chronischem Mangel an kampferprobten Männern. Truppen aus der einheimischen Bevölkerung waren nicht immer verlässlich, und es war hauptsächlich der Uneinigkeit unter den Moslems zu danken, dass der Status quo gehalten werden konnte.

Diese Uneinigkeit der Muslime hatte gewiss damit zu tun, dass die Bevölkerung Syriens einerseits ethnisch wie auch religiös sehr gemischt war, und andererseits nur von einer dünnen Oberschicht arabischen Adels beherrscht wurde, die sich den militärisch überlegenen Seldschuken hatte unterwerfen müssen. Diese waren zwar islamisiert, brachten aber ihre Stammestraditionen aus der asiatischen Steppe mit. Die flächenmäßig gewaltigen Eroberungen der Seldschuken splitterten sich rasch in kleine Regionalfürstentümer auf, die sich gegenseitig bekriegten und mehr mit sich selbst beschäftigt waren, als eine ernsthafte Anstrengung gegen die Christen zu unternehmen. Teilweise arrangierte man sich auch zwischen Christen und Muslimen. Es gab durchaus Bündnisse und sogar gegenseitige Kriegshilfe.

Trotzdem stellten die Kreuzritterstaaten für die islamische Welt ein großes Problem dar, denn sie blockierten die strategischen Wege von Norden nach Süden entlang der levantinischen Küste. Und, noch bedeutungsvoller, sie saßen auf dem Zugang zum Mittelmeer, so dass der Großteil des traditionellen Mittelmeerhandels auf christlich besetzte Häfen angewiesen war. Es gab also nicht nur religiöse Gründe, warum man die Christen gern vertrieben hätte.

Als es Zengi von Aleppo gelang, das christliche Edessa zu erobern, ging ein Aufschrei durch Europa. Mehr als allgemeine Empörung bewirkte dies jedoch nicht, bis der Papst zum Kreuzzug rief und in seiner Bulle (Quantum praedecessores) versuchte, an die glorreichen Heldentaten der Vorfahren anzuknüpfen.

Aber selbst damit erntete er nur lauwarme Unterstützung. Hochadel und Fürsten waren wenig geneigt, sich in ein überseeisches Abenteuer zu stürzen.

Wer alles veränderte, war der hochangesehene Abt Bernard de Clairvaux, der es zu seiner Aufgabe machte, die Begeisterung für einen Kriegszug gegen die Heiden anzufachen.



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